Herausragende Sol Gabetta:
Zwar kommt das erste Cellokonzert von Bohuslav Martinů, ebenfalls aus den 30er Jahren, aus einer ganz anderen Stilecke. Aber so wie es an diesem Abend interpretiert wird, fügt es sich nahtlos dem Eröffnungswerk an. Die Solistin Sol Gabetta gibt dem neoklassizistischen Spiel eine ausdrucksstarke Zerrissenheit. Bilderreich und expressiv, klagend und voll durchdringt sie die singenden Passagen, zelebriert angriffig und virtuos die vielen Akkordgriffe. Sie gibt dem erstmals am Festival gespielten Stück eine intensive, romantische Note.
Grossartig sind die Kadenzen: die lebendige Emotionalität im zweiten Satz und das sehnsüchtige Schweifen im dritten. Ein begeisternder Auftritt des diesjährigen «Artistes étoiles» des Festivals, ein Solokonzert aus einem interpretatorischen Guss.
- Luzerner Zeitung, 29.08.2018